Informationen zum Fort Vaux.....
Fort Vaux, neben Fort Douaumont sicherlich das bekannteste Fort in
Verdun, wurde ab 1881 gebaut. Auch hier zu
Anfang ganz in Bruchsteinmauerwerk, bis zur Brisanz- Munitionskrise 1885/86. Ab 1888 wurde
das Fort dann drastisch
umgebaut so das es fast ein kompletter Neubau war. So wurden die Grabenkaponieren
abgebrochen und durch
Grabenwehren ersetzt. Auch die Frontkaponiere wurde abgerissen. Die Frontkaserne wurde
verkleinert.
Die Artillerie wurde von Fortoberbau nach Außen platziert und in Anschlussbatterien
verlegt. Diese wurden etwas
entfernt vom Fort gebaut. Auch ein direkte an das Fort angeschlossene Anschluss Batterie,
wurde Abgerissen. Insgesamt wurden
so 3000.m3 Bruchsteinmauerwerk abgetragen.
1889 wurde mit den Betonarbeiten begonnen. Auf die verstärkten
Bruchstein Fundamente wurde eine Sandschicht von einem
Meter gelegt. Darauf wurde dann der Teil- Armierte Beton bis zur einer Stärke von 2,5.m
aufgetragen. Darüber kam dann eine
3-5.m dicke Erdschicht. Bis Dezember 1889 wurden so 7080.m3 Beton verbaut. Bei diesen
Arbeiten wurden Italienische Gastarbeiter
eingesetzt. Im Dorf Vaux kann es zwischen den Gastarbeitern und den Bewohnern zu
Streitereien und schließlich zu einem Mord an
einem Französischen Vorarbeiter.
Um die Arbeiten voran zu bringen mussten schließlich 120.Mann der
Französischen Armee ( wahrscheinlich Pioniere ) den
Bau mit zu Ende bringen. Beim Preußischen Festungsbau z.B. In Straßburg, wurden auch
Italienische Gastarbeiter eingesetzt.
Dies auch fast zur gleichen Zeitabschnitten.
Die Gegenböschungsmauer wurde bis 1895 verstärkt. Ab 1904 begann man
mit dem Bau der Fundamente für die Panzerteile.
Es wurde ein 2x75.mm Panzerversenkturm Typ Galopin eingebaut. Des weiteren
drei Artilleriebeobachtungsglocken und zwei Infanteriebeobachtungsglocken. Für diese
Bauten wurden wieder eine Menge an Bruchsteinmauerwerk ausgehoben.
Rechts und Links der Kehlkaserne wurden zwei Casemate Bourges eingebaut. Diese deckten
jeweils den flankierenden
Raum zu beiden Seiten.
Von
1910-12 wurden die Hohlgänge fertiggestellt, die zu den Grabenwehren führten.
Damit wurden alle wichtigen Teile des Forts miteinander verbunden. Das Fort bot 161
Schlafplätze, vorgesehen war
eine Besatzung von 189 Mann. Im Mobilmachungsfall stockte man die Besatzung auf 279 Mann
auf. Außer den regulären
Unterkunftsmöglichkeiten, konnte man noch 140 Mann im Untergeschoss unterbringen.
Zusätzlich noch 48 Mann in den
Casemate Bourges. Das Einbetonierte Stacheldrahthindernis hatte eine Breite von 30.m.
Die Gesamtkosten des Forts betrugen 2.900.000.Franc.
Der
Panzerturm trat bis zur seiner Zerstörung nur selten in Aktion. Er soll sogar nur
einmal Geschossen haben.
Ab Februar 1915 begann die deutsche Artillerie auch Fort Vaux zu beschießen. Am
18.Februar wurde auch
Fort Vaux Ziel eines Vergleichsschießens zwischen der 38.cm Marinekanone
Langer Max und einer
Batterie der 42.cm Steilfeuer Mörser Dicke Bertha. Die Schäden waren rein
Äußerlich schon beträchtlich, aber das
Fort hatte soweit nichts von seiner Stärke eingebüßt. Auf deutscher Seite hielt man das
Fort natürlich für zerstört.
Am
9.August 1915 kam die schwerwiegende neue Direktive für den Festungsbereich Verdun
heraus. Demnach waren die
Festungsbereich nur Teil der Front und als solche zu behandeln. Der Festungsstatus entfiel
und den Festungsbezirken wurden ihre
mobilen Bewaffnungen entzogen. Alle Batterie Stellungen und auch die Casemate Bourges
verloren ihre Geschütze.
Die
regulären Besatzungen wurden abgezogen und in das Heer eingegliedert. Man ging sogar
soweit die Forts zur Sprengung
vorzubereiten, wie es bei Fort Vaux geschehen sollte. Es wurden Sprengschächte in die
Kehlmauer getrieben. Panzerturm und
alle anderen Panzerteile zur Sprengung vorbereitet. Die Pulverladungen dafür, waren schon
im Fort eingelagert.
Das
deutsche Artilleriefeuer liegt auch zu Anfang schon auf dem Fort. Am 24.Februar wird der
Befehl zur Sprengung des Forts gegeben.
Im Fort sind nur sehr wenige Leute als ein Pionier Sprengtrupp im Artilleriefeuer ins Fort
kommt.
Der
Beschuss sorgte Mittlerweile für Schäden und die Arbeit war nicht einfach.
Der Gang zum Panzerturm war durchschlagen und zwei Artillerieglocken beschädigt.
Die Kehle war breschiert und eine
Casemate Bourges mit den Zündmitteln verschüttet. So konnten die Pioniere ihre Arbeit
nicht beenden und als eine
schwere Granate ( vermutlich 42.cm ) auf den Rand des Panzerturms eischlägt, kommt die
dort gelagerte Pulverladung zur Explosion.
Der Turm gerät aus der Drehkranzverankerung in Schieflage und die Stahlkalotte war vorne
gebrochen.
Es kam
später noch einen schwerer Treffer auf der Decke der doppelten Grabenwehr. Auch die
Zisternen wurden Rissig,
so das, daß Wasser versickerte. General Petain entschied die Forts wieder zu Besetzen. Es
wurden die Schäden so gut wie möglich
instandgesetzt. Die beschädigten Gänge wurden in bergmännischer Manier Repariert. Die
Kehlpoterne
war bald eingeschossen und man verlegte den Eingang durch einen Volltreffer in die
Östliche, rechte Casemate Bourges. Den Ausgang
zur Front hin, legte man in die doppelte Grabenwehr.
Es
wurde ab dem 15.März nun eine reguläre Besatzung von zwei Kompanien ins Fort gelegt.
Ergänzt durch zwei Festungs-
Mg.- Abteilungen.
Alle Sprengmittel waren aus dem Fort
entfernt. Die Casemate Bourges konnten aber nicht wieder mit Geschützen bestückt werden.
Die Scharten wurden mit Sandsäcken zugesetzt und mit Mg`s bestückt. Im Fort wurde nun
ständig gearbeitet um es in einen einigemaßen
vernünftigen Verteidigungszustand zu versetzten. Der Gang zum Panzerturm und auch der
Panzertum selber wurde nicht in die Arbeiten
einbezogen....., das stellt sich die Frage, warum ?
Auch die Risse in der Zisterne wurden nicht bearbeitet.......!!
Der Aufenhalt im Fort war nicht einfach.....schlechte Luft, und auch die
Lichtverhältnisse waren sehr spärlich.
Der penetrante scharfe Gestank aus den übergelaufenen Toiletten Zisternen tat sein
überiges!
Es gelang noch zusätzliche Mg´s ins Fort zu verbringen......und in den Grabenwehren
standen noch die Revolerkanonen und die
12´Culasse Kanonen.Im Laufe der weiteren Kampfverläufe suchten immer mehr versprengte
Soldaten Schutz im Fort...
was zu einem dramatische Verbrauch des Wasservorrats führte. Theoretisch und unter
normalen Umständenschätze man den
Wasservorrat auf ca. 5000 Lit. für 250 Mann. der Lebnesmittel Vorrat sollte im Extremen
Kriegsfall für 15 Tage reichen.
Kurze Informationen zum Fort Vaux:
Bauphase:1881-1884. Modernisierungen von 1889, 1895, 1904-1906,
1910-1912.
Besatzung:157 Mann Friedensbesatzung bzw. 250 Mann im Armierungsfall.
Baukosten: 2.800.000. Franc.
Bewaffnung:2.Casemate Bourges mit je zwei 7,5cm Geschützen. 1.Galopin
Panzerversenkturm mit zwei
7,5cm Geschützen. Drei Diogin Beobachtungsglocken. 4.Revolverkanonen. 4.12´Culasse
Flankengeschütze.
Insgesamt 4 Maschinengewehre.
( Hohe Batterie von Damloup )( 4x 9,0cm Geschütze )(1881) Batterie 5-4 ( 4x 9,5cm
Geschütze ) (1889) Batterie 5-3
( 4x 15,5cm Geschütze) Batterie 5-2 ( 2x 9,0 cm Geschütze ) Batterie 5-1 ( 2x 9,0 cm
Geschütze ).
Das
Stollensystem hatte eine Gesamtlänge von 1.380 Meter. Eingeschlossen einem unterirdischen
Stollengang vom Fort
zu einem "depot intermediaire"(Zwischenmagazin) "Petit Deopt", mit
einer Länge von 800 Metern. Desweiteren wurde
während der deutschen Besatzung mit dem Bau eines 300 Meter langer Stollen in
Nordöstlicher Richtung begonnen,
der aber nicht fertig wurde. Nach dem November 1916 wurde der Bau ein 150 Meter langer
Stollen zur südöstlichen
Außenbatterie fertiggestellt.
Laut
eines Artikels soll Gang von Fort Vaux zum Petit Depot ( 880 m.), der von den Franzosen
nach der Wiedereroberung
angelegtworden war, Jahrezehnte lang Geheim gewesen sein. Es ist aber anzunehmen das
während der deutschen Besatzungszeit
die Forts eingehend Untersucht wurden......und da wäre der Gang bestimmt auch
Aufgefallen.
Das unvergleichlich, geniale Gemälde von Andre Brauch von Fort Vaux, es stellt die Zeit von Anfang Juni 1916 dar. |
Luftbild Aufnahme von Fort Vaux aus der Zeit um Oktober 1915. |
Unser Abstieg von der Mitte des oberen
Hauptgefechtsgangs in die ehemalige Zisterne. Man erkennt Mittig einen zugestetzen Gang und zur Rechten Seite das beschädigte Gewölbe. |
Ein Detail aus der Zisterne mit einer großen Öffnung. | In der Zisterne...v.l. Oliver Scheer, Thomas Rost und Stephan Klink. |
Das Modell des Fort Vaux, was uns eine interessante Darstellung des Forts zeigt. |
Wahrscheinlich der ehemalige Schacht für das externe Rohrsystem der Wasserzuführung für die Zisterne. | Ein Schacht zum obernen Gefechtsgang. Möglicherweise gab es hier auch ein Rohrsystem. |
Der Plan des Stollensystems im Fort Vaux, welches wir in Augenschein nehmen durften. |
Die lange Treppe die von der linken Seite der Zisterne in die Tiefe führt. | Direkt am Ende der Treppe zur linken ein weiterer tiefer Schleppschacht. |
Luftbild Fort Vaux Juli 1916. |
Ein erster Blick in einen unvollendeten Stollen. | Ein Blick in das sehr gut ausbetonierte Stollensysten. |
Ein Blick vom Stollensystem in den betonierten Bereich....!! | Einer der langen betonierten Stollengänge...!! |
Einer der Gänge mit einem alten Namensschild. Diese wurden für die Touristen angebracht. | Auch heute noch sind die betonierten Gänge in gutem Zustand. |
Vor einem der unvollendeten Kavernen. | Christina Holstein schaut sich interessiert an einem Schleppschacht um. |
Eine Detailaufnahme des Modells von Fort Vaux. |
Eine der Leitern in einem Schleppschacht. | Das Ende eines der zwei Hauptgänge. |
In dem Raum eines der Schleppschächte. | In den Kavernen. |
Die beiden Schilder die für die Touristen.... | .....in den zwanziger Jahren angebracht worden sind. |
Ein weitere Schleppschacht, auch dieser Sauber ausbetoniert. |
Ein weiterer Gang in eins der der unvollendeten Stollensysteme...... | ......auch hier ein weiterer Gang.....!!! |
Fachgespräche eines Trios in einer der Kavernen. |
Stephan Klink hat alles im Griff. | Die Treppe hinauf zur Zisterne. |
Die Fledermäuse haben wir natürlich in Ruhe gelassen. | Wieder im oberen Gefechtsgang. |
Der eingedrückte Zugang zum Panzerturm | Der dahinterliegenden Treppenaufgang mit dem Infanterieausgang zur Linken. |
Der komplett Neu ausbertonierte Bereich des Panzerturms, wo nur der Zugang zum Wartungsgang der Kalotte geblieben ist. Man erkennt noch die Zahnkränze des Panzerturms. | Der direkt daneben liegende Schleppschacht in das Stollensystem. So war der Panzerturm auch über eine andere Zugangsmöglichkeit zu Erreichen. |
Durch die Sprengung sind die Räumlichkeiten schwer beschädigt. | Der Offiziersraum ist fast noch unberührt. |
Eine Alte Sauerstoff Flasche zum Schweißen. | Eingedrungenes Erdreich aus dem Infanterieausgang. |
Der Blick vom Panzertum zum Ausgang des Hauptgefechtsgangs mit dem eingedrückten Bereich. | Der Vorraum vor dem Gang zum Panzerturm mit dem Symbolischen Grab. |
Wieder zurück im Hauptgefechtsgang | Im Gespräch mit unserem sehr hilfreichen und hilfsbereiten Helfer Julien. |
Wieder bei Tageslicht......mit vielen interessanten Eindrücken... |